Beinahe verhaftet Landrat gerät kurz unter Verdacht
Mücheln -
Beinahe wäre der Burgenlandkreis-Landrat Götz Ulrich (CDU) verhaftet worden. Dabei hatte er in seinem USA-Urlaub doch nur Müchelns Bürgermeister Andreas Marggraf (parteilos) den Wunsch erfüllt, etwas Sand von der Pazifikküste mitzubringen. Doch die damit gefüllte Plastikflasche wurde bei der Kontrolle seines Handgepäcks am Flughafen offenbar für eine Drogenlieferung gehalten. Götz Ulrich wurde von den anderen Fluggästen abgesondert, musste sich einer Leibesvisitation unterziehen. Zum Glück klärte sich alles auf, er konnte zu seiner Familie zurück, und den Flug bekamen die Ulrichs auch noch.
Mit diesem Hintergrund könnte der Pazifik-Sand des Landrats eigentlich der Mittelpunkt der Sammlung werden, die auf Initiative von Andreas Marggraf sein Vorzimmer im Rathaus schmückt. Allerdings habe Götz Ulrich sein Mitbringsel nie abgegeben, beschwerte sich Müchelns Bürgermeister gegenüber der MZ. Darauf angesprochen, konterte der Landrat prompt: „Ich warte auf eine Einladung!“
Sand vom Geiseltalsee-Strand darf in der Sammlung natürlich nicht fehlen
So besteht die realistische Chance, dass die Sammlung mit jetzt rund 30 Proben zum Beispiel aus Marokko, Griechenland und Mexiko, aber auch von der Nordsee, bald größer wird. Aber schon jetzt kann man unterschiedlichste Sandfarben von Weiß über Gelb bis Rot und Schwarz bewundern und über die verschiedene Körnigkeit staunen.
Dafür, dass die kleine Ausstellung überhaupt etwas fürs Auge ist, hat Azubi Jenny Wrusch gesorgt. Alle Proben sind zum Beispiel in gleiche Fläschchen abgefüllt und mit einem Etikett mit Herkunftsland und -stadt versehen. Sand vom Geiseltalsee-Strand in Stöbnitz fehlt natürlich nicht. Mit ihm ist eine Schale befüllt und mit allerlei Muscheln verziert worden.
Sand von Stränden aus aller Welt
Der Bürgermeister selbst hat übrigens Sand aus der Türkei beigesteuert und freut sich jedes Mal, wenn die Sammlung weiter wächst. Dazu tragen unter anderem Mitarbeiter aus der Verwaltung bei. Jenny Wrusch brachte eine Probe von der Insel Hiddensee mit, zu der sie im Sommer während ihres Rügen-Urlaubs einen Tagesausflug mit dem Schiff unternahm. Denn Strand und Meer seien ihre Wunschvorstellungen von Erholung in der warmen Jahreszeit, während sie im Winter Ski fahre.
Bauamtsleiter Steffen Keller konnte am ehesten nachvollziehen, warum es der Bürgermeister „cool findet“, Sand von Stränden in aller Welt zu sammeln. Denn er hat selbst mehr als 90 Sandproben sogar von exotischen Herkunftsländern wie Barbados und Brasilien zu Hause, verriet der Merseburger. (mz)