Friedemannstraße

Die Familie Friedemann, eine bedeutungsvolle Musikerfamilie unserer Stadt Mücheln aus dem 19. Jahrhundert. Ursächlich beginnt mit Robert Friedemann die Geschichte der Musikerfamilie. Robert Friedemann war Stadtältester, langjähriger Beigeordneter und Stadtmusikdirektor in Mücheln, später zum Ehrenbürger der Stadt ernannt, geboren 1805, verstarb allgemein geehrt und geachtet im Jahre 1889 in Mücheln. Er gründete in seinem Elternhaus am Ölberg die erste Privatmusikschule. Er baute 1850 das Haus entsprechend um. Elf Kinder, sieben Söhne und vier Töchter gingen aus seinen beiden Ehen hervor. Fast alle Kinder erhielten im Elternhaus eine musikalische Ausbildung durch den Vater. Eine Reihe von musikalisch begabten Kindern und Jugendlichen der Stadt nahmen Unterricht bei Friedemanns. Der zweite Sohn Bernhard übernahm ab 1883 die Geschäfte des Vaters in der Musikschule und wurde auch Stadtmusikdirektor in Mücheln. Er hatte ebenfalls große Verdienste als Musiklehrer. Bernhard Friedemann starb im Jahr 1916. Der fünfte Sohn Max wurde Musikdirektor in Halle (Saale), später dann in Thorn (Schweiz). Der bedeutendste Sohn war Carl Friedemann, der sechste Sohn der Familie. Er war Generalmusikdirektor (auch Staatsmusikdirektor) in Bern (Schweiz), wurde späterhin zum Professor ernannt. Neben seinen Aufgaben als Generalmusikdirektor komponierte er eine große Anzahl von vielseitigen Musikstücken, die zu besonderen Anlässen oft erklungen sind. Der siebte Sohn Hans Friedemann wurde Stadtmusikdirektor in Wolgast an der Ostsee.

Um diese bedeutende Musikerfamilie entsprechend zu ehren, wurde in den fünfziger Jahren, auf einen Antrag des damaligen Stadtarchivar Wilhelm Müller, auf einer Stadtratssitzung im Ortsteil St. Micheln der Beschluss gefasst, den ehemaligen Realschulweg am Eptinger Rain in Friedemannstraße umzubenennen.

Informationen zum Zusatzschild

Hintergründe & Geschichte: H. Schmidt Stadtarchivar (Artikel aus Dezember 1992)

Dieses Schild war das erste Zusatzschild und wurde von unserem Bürgermeister Andreas Marggraf gesponsert.

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