Markt

Der östlich der Niedereichstädter Kirche St. Wenzel gelegene Markt (im Volksmund auch "Mard" oder "Mart"), auf dem in früheren Zeiten höchstwahrscheinlich auch tatsächlich gehandelt worden ist, reicht sehr weit in die Vergangenheit zurück.

 

Unweit des Marktes und der Kirche St. Wenzel stand um 1100 auch das Schloss/oder die Burg der Edlen von Eichstädt. Ekkihard von Eichstädt d.Ä. war ein Sohn des Thimo von Schraplau und seiner Frau Adelheid aus königlichem Hause. Das Paar hatte drei Söhne, von denen zwei mit Namen bekannt sind: Ekkihard d.J. und Conradus. Das Marktrecht haben sie wahrscheinlich von Schraplau aus eingebracht.

 

1254 gehörten der Pfarrkirche zu Schraplau 15 Hufen Land und 7 Äcker in Eichstädt. Die Verbindung zwischen beiden Orten wird auch durch die Legende vom „Ritter Pickelhäring und den Eichstädter Zinshühnern“ bekräftigt, die auf den Schraplauer Burgvogt Christoph von Häringen zurückgeht, der bis 1643 dort als Schlosshauptmann tätig war. 1)

 

Um 1465 wird neben Ober- und Niedereichstädt auch ein Markteichstädt (auch Marck- oder Markeichstädt) urkundlich erwähnt. Der Name "Markt" erscheint erstmals 1611 im Niedereichstädter Kirchenbuch. Seitdem führt er über Jahrhunderte hinweg diesen Namen. 1675 sind unter "Marckt=Eichelburgk" acht Häuser aufgelistet und die Flurbezeichnungen "der Markthügel" und ‚vor dem Markte‘ tauchen auf. Markt- und Niedereichstädt bildeten immer eine gemeinsame Kirchengemeinde, wurden im Steuerkataster bis 1838 jedoch getrennt geführt. 1863 hat sich Markteichstädt mit der Gemeinde Niedereichstädt vereinigt. 1) Seit den 1930er Jahren befand sich auf dem Markte ein Teich ("Mardpfütze"), der Ende der 1950er Jahre zugeschüttet worden ist.1,2)

 

Quellen: Heimatverein Langeneichstädt e.V. ‚Aus der Geschichte Langeneichstädts‘: 1)Heft 4 ‚Wege, Gassen und Straßen‘, Oktober 2012, S. 35 und 38-40, 2)‚Der Eschter und sein kühles Nass‘, Heft 3, November 2011, S. 40/41