Johannes-Schlaf-Straße

Johannes Schlaf wurde als dritter Sohn eines kaufmännischen Angestellten am 21.06.1862 in Querfurt geboren. Seine dort verbrachte Kindheit schilderte er später in seinen „Dingsda“-Geschichten und seinen Lebenserinnerungen, so auch das Aufwachsen bei der Großmutter in deren Haus an der Nordbastion der Burg Querfurt. Als 12-jähriger zog er mit seiner Familie nach Magdeburg, besuchte dort das Domgymnasium und legte 1884 sein Abitur ab. Von 1884 bis 1888 studierte Schlaf Altphilologie und Germanistik in Halle und Berlin. In seiner Berliner Studienzeit gründete er mit Arno Holz eine künstlerische Arbeitsgemeinschaft. Bis 1892 entstanden diverse Dichtungen, die in den Sammelbänden „Papa Hamlet“ (1889) und „Neue Gleise“ (1892) erschienen. Sie gelten als Beispiele des konsequenten Naturalismus. Das Drama Familie Selicke wurde in Magdeburg und Berlin uraufgeführt. Es folgte 1893 ein Nervenzusammenbruch und Aufenthalte in Nervenheilanstalten. 1904 wohnte Schlaf als freier Schriftsteller in Weimar. Hier entstanden zahlreiche Romane und auch philosophische Schriften. 1937 siedelte Johannes Schlaf in seine Geburtsstadt Querfurt um. Die Stadt Querfurt hatte ihm 1932 die Ehrenbürgerschaft verliehen. Sie gewährte ihm Mietfreiheit in einem Haus mit Garten (heute Nebraer Straße 32 in Querfurt). Am 02. Februar 1941 starb Johannes Schlaf mit 78 Jahren in seiner Heimatstadt und wurde auf dem Querfurter Friedhof beigesetzt. Der Altertums- und Verkehrsverein der Stadt Querfurt ehrte Johannes Schlaf im Jahr 2007 aus Anlass seiner 75-jährigen Ehrenbürgerschaft besonders.

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Hintergründe & Geschichte: Stadtarchiv Mücheln

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