Hemsbach
Hemsbach liegt an der Bergstraße im Nordwesten von Baden-Württemberg und gehört im Regierungsbezirk Karlsruhe dem Rhein-Neckar-Kreis an. Die Gemarkung erstreckt sich von den westlichen Hängen des Odenwaldes bis in die Oberrheinische Tiefebene hinein und umfasst eine Fläche von ca. 1.286 ha. Die westliche und die östliche Gemarkungsgrenze bildet gleichzeitig die Landesgrenze zu Hessen. Im Westen schließen sich an die Wohnbebauung landwirtschaftlich genutzte Flächen bis an die Gemarkungsgrenze an. Im Osten wird an den warmen und sonnigen Hängen Weinbau betrieben. Ihm verdankt Hemsbach das Prädikat "Weinort". Daneben werden viele Flächen für Kleinlandwirtschaft und Gartenbau genutzt. Bunt gestreut finden sich viele Obstanlagen, die die Region Bergstraße berühmt und beliebt gemacht hat. Schon im zeitigen Frühjahr beginnt die herrliche Baumblüte, die alljährlich viele Besucher nach Hemsbach zieht. Sehr schön sind auch die ausgedehnten Mischwälder, die neben dem hohen Erholungswert auch einen forstwirtschaftlichen Nutzen bringen. Die Oberrheinische Tiefebene mit ihrem subtropischen Klima lässt die Winter meist mild ausfallen, langanhaltende strenge Frostperioden gibt es kaum. Die Temperaturen im Sommer steigen weit über den Bundesdurchschnitt.
Blick auf Hemsbach an der Bergstraße – Foto: Stadt Hemsbach
Hemsbach ist überwiegend eine Wohngemeinde am Rande des Ballungsraumes Rhein-Neckar (Rhein-Neckar-Dreieck) mit 12.307 Einwohnern (Stand per 31.12.2005). In den Gewerbe- und Mischgebieten haben sich Handwerksbetriebe, mittelständische Betriebe und Dienstleister angesiedelt. Sie befinden sich verkehrsgünstig hauptsächlich im Nord- und Südwesten der Stadt. Neben allen modernen Errungenschaften und Einrichtungen, die zur Infrastruktur einer Kleinstadt gehören, hat sich Hemsbach den ursprünglich ländlichen Charakter erhalten. Leistungsfähige landwirtschaftliche Betriebe befinden sich westlich der Autobahn BAB 5. Die Landwirtschaft in Hemsbach steht auf den soliden Säulen Ackerbau, Vieh- und Weidewirtschaft sowie Weinbau. Die Kultur- und Wirtschaftszentren Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg können von Hemsbach aus problemlos und schnell erreicht werden. Die Stadt verfügt über eine eigene Anschlussstelle an der BAB 5. Mit großer Wahrscheinlichkeit darf man annehmen, dass sich die Siedlung Hemsbach seit dem 6. Jahrhundert nach der Landnahme durch die Franken zu einem regelrechten Dorf entwickelt hat. Nach den Franken hat kein anderer Volksstamm mehr von diesem Gebiet Besitz ergriffen und das Dorf Hemsbach konnte sich unter dem Schutz der fränkischen Gaugrafen und ab dem Jahre 764 unter der Schirmherrschaft der Lorscher Äbte weiterentwickeln. Die erste schriftliche Urkunde für die Bergstraße ist im Jahre 755 in Boltzheim bei Ladenburg ausgestellt. Am 20. Januar 773 hatte König Karl dem Kloster Lorsch das im Oberrheingau gelegene Dorf Heppenheim mit allem Zubehör, auch die zu Ehren des heiligen Petrus errichtete Kirche, übertragen. An die Schenkungsurkunde schloss sich eine Beschreibung der Heppenheimer Mark an. Schon bald nach der Schenkung entstanden Streitigkeiten über die Grenzen der Heppenheimer Mark, so dass im August 795 eine neue Grenze gezogen werden musste. Im Gegensatz zur ersten Grenzbeschreibung wurden nunmehr die zwölf innerhalb der Mark liegenden Orte aufgeführt, darunter auch der Ort Hemmingsbach. Es ist somit die erstmalige urkundliche Erwähnung Hemsbachs im Jahre 795 (Lorscher Codex).
Das Stadtwappen von Hemsbach zeigt auf einem silbernen Hintergrund ein schwarzes Schulterjoch (Spannhaken), darüber und darunter je eine fünfblättrige rote Rose mit grünen Kelchblättern. Die Farbgebung des Stadtwappens erfolgte mit Zustimmung des Gemeinderates 1910 durch das Badische Generallandesarchiv.
Das heutige Dienstsiegel ist dem Siegel von 1706 nachgebildet.