Branderoda
Das Schicksal und die Entwicklung des Dorfes waren stets vom Gutsbesitzer abhängig. Die Bevölkerung bestand aus leibeigenen oder zum Lehen verpflichteten Bauern, die hart für ihr Überleben arbeiten mussten. Sämtliche Reformen scheiterten an der Macht der Grundbesitzer. Im 17. und 18. Jahrhundert hatten die Einwohner zusätzlich durch Kriege unter hohen Abgaben, Plünderungen, Truppendurchzügen und Einquartierungen zu leiden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde durch die Bodenreform das Land des Grafen von der Schulenburg an die Bevölkerung aufgeteilt. Ab 1948 entstanden die Ebersrodaer Siedlung und die Weinbergsiedlung als Neubauerstellen. Aber immer mehr Menschen suchten Arbeit in der Industrie. Heute gibt es noch zwei landwirtschaftliche Betriebe im Ort.
Eine Sehenswürdigkeit ist die Kirche, die zum Teil aus dem 12. Jahrhundert stammt, der ältesten Zeit Branderodas. Zu bewundern sind die Bildnisse der zwölf Apostel an den Außenseiten der Empore, die Epitaphien aus den Jahren 1746 und 1756, die zwei Grabsteine ehemaliger Gutsbesitzer sowie die aus Holz geschnitzte Madonna mit dem Kind im Arm.1996 wurde in den Dachstuhl der Kirche eine Thermokammer für die hier ansässige Fledermausart „Kleine Hufeisennase" eingebaut. Die Kirche steht unter Denkmalschutz, ebenso wie das ehemalige Rittergut und die ehemalige Pfarre. Hier wurde am 7. Januar 1867 Adolf Holst als zweiter Sohn des damaligen Pfarrers geboren. Der Ortsteil Branderoda liegt in einer landschaftlich schönen Gegend. Über den Distelberg, einem Flächennaturdenkmal, führt auf einer Länge von 17,5 km der Rundwanderweg von Freyburg-Ebersroda-Branderoda-Zeuchfeld-Freyburg. Der Wanderweg wird vom Naturpark Saale-Unstrut-Trias-Land gepflegt.
Auf dem Distelberg steht das Wahrzeichen der Gemeinde „Die drei Linden", ein Teil der als Naturdenkmal geschützten Kopflinden und Zeugnis einer längst vergessenen Bewirtschaftungsform. Neben vielen anderen Pflanzen wachsen hier auch die unter Naturschutz stehenden Orchideen, der Enzian und die Silberdisteln. Um die Aussicht auf das Dorf und die Landschaft genießen zu können, laden Rastplätze zu einer Pause ein.