Schnelles Internet: Mücheln fährt ab Ende 2017 auf der Datenautobahn
Der Stadtrat der Stadt Mücheln (Geiseltal) beschließt den Breitbandausbau von mind. 50 Mbit/s im Stadtgebiet der Kernstadt Mücheln sowie der Ortsteile Branderoda, Gröst und Oechlitz. Die TÜV Rheinland Consulting GmbH wird beauftragt, die Fördermittel für das Projekt einzuwerben, die Maßnahme in Abstimmung mit der Stadt Mücheln (Geiseltal) auszuschreiben, durchzuführen und abzurechnen. Die Stadt Mücheln (Geiseltal) verpflichtet sich, den Eigenanteil in einer Höhe von bis zu maximal 10% bereit zu stellen.
Doch was bedeutet das?
Mit diesem Grundsatzbeschluss, den die Stadträte am 03. März 2016 in ihrer Ratssitzung gefasst haben, wird die Stadt Mücheln nebst Ortsteile auf die Datenautobahn des schnellen Internets einbiegen. Schon seit Jahren kämpfen wir für den Ausbau, allerdings fand sich kein Unternehmen, welches bereit war auf eigene Kosten den Ausbau zu übernehmen. Mit der, durch die Bundesregierung auf den Weg gebrachten Förderrichtlinie, ist es der Stadt Mücheln nun möglich in einem finanziell machbaren Rahmen den Ausbau auszuschreiben und in Auftrag zu geben. Das Projekt umfasst ein Volumen von mehreren Millionen Euro, die 10% Eigenanteil belaufen sich demnach auf ca. 130.000 Euro, durch die schlechten infrastrukturellen Bedingungen in ländlichen Gebieten lohnte sich der Ausbau für Unternehmen bisher nicht, da die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben war.
Wirtschaftlichkeitslücke = Kosten für das Netz (Ausbau) – die zu erwartenden Einnahmen.
Dies änderte sich mit den neuen Förderrichtlinien, denn genau diese Wirtschaftlichkeitslücke wird nun für mögliche Ausbaupartner durch Fördermittel geschlossen. Um die Förderbedingungen zu erfüllen mussten lange im Voraus etliche Maßnahmen wie etwa eine Machbarkeitsuntersuchung, eine Marktkonsultation, die Bürgerbefragung und die Ausschreibung im Breitbandportal getroffen werden.
Der Fahrplan:
- bis 30. April 2016 einwerben der Bundesfördermittel
- Mai 2016 vorbereiten der Ausschreibung
- Juni 2016 Start der Ausschreibung
- Anfang Oktober Ergebnis der Ausschreibung auswerten und Vergabe
- Ende 2016 Beginn Ausbau
- Ende 2017 Ende des flächendeckenden Ausbaus (teilweise natürlich schon früher)
Brauchen wir das eigentlich?
Ja, spätestens mittelfristig. Die Datenmengen steigen rasant: mehr Geräte, mehr Videostreams, Fernsehen über das Internet. Früher oder später wird alles, von TV-Programmen bis zum Kindergeburtstag, in die und aus den Haushalten gestreamt. Andere Verbreitungswege wie DVB-T oder Sat-TV werden bald der Vergangenheit angehören. Das ist eine gewaltige gesellschafts- und industriepolitische Herausforderung, vergleichbar der Elektromobilität oder der Energiewende. Mit dem Ausbau rüsten wir uns für die Zukunft und schaffen so ein Fundament auf dem sich aufbauen lässt. Wir leisten damit auch einen Beitrag für die vielen Gewerbetreibenden die schon hier ansässig sind, oder noch ansässig werden wollen, aber auch für Familien die ihre Zelte gerne in unserer wunderschönen Stadt aufschlagen wollen, denn eine der ersten Fragen lautet immer „gibt’s denn bei Euch auch schnelles Internet“. Ab sofort können wir nun sagen – ja, ab Ende 2017!
Tino Richter