Auf dem Gebiet der Gemarkung Mücheln (Geiseltal) befindet sich ein Teil des ehemaligen Braunkohlentagebaues, in dem 1993 die Kohleförderung eingestellt wurde. Dieses Tagebaurestloch, welches heute eine Fläche von 26 km² ausmachte, wurde mit hohem Aufwand saniert. Halden und Böschungen wurden abgeflacht und stabilisiert, um die Flutung des Restloches zu ermöglichen.
Seit Juni 2003 wurde der ehemalige Tagebau mit vorgereinigten Wasser aus der Saale über eine Rohrleitung geflutet. Heute hat der Geiseltalsee seine endgültige Wasserstandshöhe von + 98 über NN erreicht . Es ist der größte See Sachsen-Anhalts und der größte künstliche See der Bundesrepublik Deutschland mit einer Wasserfläche von 18,4 km², einer Länge von 7 km und einer Breite von 3,5 km. Die geschundene Bergbaulandschaft entwickelte sich nach der Sanierung zu einem überregional bedeutsamen Lebensraum für Flora und Fauna sowie zum Brut- und Überwinterungsgebiet für Vögel. Zahlreiche Tierarten haben bereits einen neuen Lebensraum gefunden (z. B. Kormoran, Eisvogel, Bienenfresser, Graugänse, Reh- und Schwarzwild).
Schon jetzt zieht der Geiseltalsee mit seiner beeindruckenden landschaftlichen Umgebung und seiner unüberschaubaren Größe viele Besucher an, welche den Wandel vom Bergbau- zum Erholungsgebiet verfolgen. Erleben Sie die kulturhistorischen Schätze der Region, die historische Altstadt von Mücheln, die Dolmengöttin in Langeneichstädt als einen Bestandteil der Himmelswege, den Naturlandhof Wünsch, die historischen Kuranlagen und das Goethe-Theater in Bad Lauchstädt, die Zentralwerkstatt Pfännerhall, die Kirchen der Region und weitere Attraktivitäten rund um den See.
So prägen Höhepunkte, wie die Weinverkostungen am Weinberg “Goldener Steiger“ der Fam. Reifert, die Rundfahrten um den See des Interessen- und Fördervereins „Geiseltalsee“ e.V., die Veranstaltungen und Ausstellungen in der Zentralwerkstatt Pfännerhall sowie die Aktivitäten an der Marina Mücheln das neue Erscheinungsbild der Region.