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Hübsch, aber tot So versucht Mücheln Menschen trotzdem ins Zentrum zu locken

Mücheln -

„Vorübergehend geschlossen. Umbau“ steht an den Schildern im Fenster. Doch davon kann keine Rede sein. Das „Il Cavallino Rosso“, die letzte verbliebene Gaststätte samt Pension auf dem Markt in Mücheln, steht leer.

Der Pächter habe nach neun Jahren von sich aus gekündigt, sagt Joachim Hanke, der Besitzer des Hauses. Er habe es umsatzmäßig nicht mehr geschafft, das Lokal wirtschaftlich zu führen. Dabei sei er ein guter Koch. Nun suche er einen neuen Betreiber oder einen Käufer für das Haus, der dieses Kleinod wieder zum Leben erwecke. Ein Desaster für Müchelns Innenstadt, die zwar hübsch, aber tot ist, während einige hundert Meter weiter an der Marina auch dieses Jahr 80.000 Gäste gezählt werden.

Stippvisite an einem ganz normalen Wochentag

Eine Stippvisite an einem ganz normalen Wochentag kurz nach der Mittagspause zeigt: Der Platz ist menschenleer, nur die Parkplätze sind gut gefüllt. Ein lebendiges Stadtzentrum sieht anders aus. Dennoch will Bürgermeister Andreas Marggraf (parteilos) nichts davon wissen, dass die Verwaltung dem hilflos gegenüber stehe. Er verweist auf durchgeführte Maßnahmen zur Verschönerung, die Müchelner und Touristen ansprechen sollen: bepflanzte Blumenkübel, aufgestellte Bänke, ein sprudelnder Springbrunnen, ein Sagenstein, zusätzliche für zwei Stunden kostenlose Parkplätze.

Einen Laden mit Waren des täglichen Bedarfs wie einst „Schlecker“ auf den Markt zu bekommen, wäre schön, so das Stadtoberhaupt. Aber mit nicht mal einer Handvoll eigener Immobilien rings ums Rathaus habe man wenige Möglichkeiten. Und in die Wirtschaft könne man nun mal schlecht eingreifen.

Ratskeller und der Grüne Markt

„Es ist nicht so, dass auf dem Markt gar nichts los ist“, stellt Andreas Marggraf klar. Die Leute kämen ins Rathaus, in die Stadtinformation mit dem Museum, gingen in die Apotheke, nutzten die Bankfilialen. Und in der Stadt gebe es ja mehrere Gaststätten. Dass es die Leute zum Wasser ziehe, sei einfach so. „Und vielleicht haben die Leute ja auch ganz andere Vorstellungen.“ Generell sei die Situation nicht schön und für die Verwaltung immer ein wichtiges Thema.

Zwei Beispiele dafür sind der Ratskeller und der Grüne Markt. Ersterer ist in kommunalem Besitz und steht seit zwei Jahren leer. Obwohl auf der städtischen Internetseite seitdem ein neuer Pächter gesucht wird, fand sich bisher niemand. Es müsste auch einiges in einen Neuanfang investiert werden. Den Grünen Markt wiederum veranstaltete die Stadt auf Wunsch ansässiger Gewerbetreibender eben zur Innenstadtbelebung. Zuletzt blieben die Kunden aus. Es wurde immer schwerer, Händler zu finden. Die Kommune strich die Segel.

Interessenten für beide Gaststätten

Liegt die tote Innenstadt also auch an den Müchelnern selbst? Joachim Hanke drückt es so aus: Eine neue Gaststätte könne nur Erfolg haben, wenn ihr die Bürger der Stadt den Rücken stärken. Übrigens gibt es durchaus Interessenten für beide Gaststätten. Erst diese Woche haben potenzielle Investoren angeklopft. Vorerst ist es aber nur Neugier. (mz)

– Quelle: http://www.mz-web.de/25067400 ©2016

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