Gymnasium in Mücheln Schulanbau macht große Fortschritte
Mücheln -
Seit dem Richtfest für den Anbau an das Freie Gymnasium Geiseltal in Mücheln Ende September hat sich einiges getan. Das Flachdach ist abgedichtet. Das Gerüst für die Fassadengestaltung steht. Vorbereitungen für das Aufbringen erst der Wärmedämmung und dann der Fassadenplatten laufen. Innen sind die Leerrohre für die Elektrik verlegt. Gegenwärtig werden die Fenster eingebaut, darunter auf mehreren Etagen mehr als vier Meter hohe Aluminium-Spezialkonstruktionen einer Naumburger Firma, die für ein lichtdurchflutetes Ambiente sorgen sollen. Das erklärte Bauamtsleiter Steffen Keller bei einem Vor-Ort-Termin.
Freies Gymnasium Geiseltal in Mücheln: Wesentliche Änderung bei der Mittagsversorgung
Neben der künftigen Aula entsteht der Küchenbereich. Die verschiedenen Anschlüsse sind schon sichtbar. Denn bei der Mittagsversorgung wird es eine wesentliche Änderung geben: Das Essen wird vor Ort frisch gekocht. Das war dem Träger des Freien Gymnasiums, der Bildungspark Mücheln gGmbH mit der Geschäftsführerin Kirsten Hartung an der Spitze, besonders wichtig und ist auch seitens der Müchelner Stadträte sehr positiv aufgenommen worden. Inzwischen gebe es konkrete Gespräche über die Betreibung der Küche, sagt Kirsten Hartung der MZ. Aber wer nach der Eröffnung des Anbaus für die Mädchen und Jungen koche, stehe noch nicht fest.
Bis zu der zu Beginn des nächsten Schuljahres geplanten Eröffnung ist aber noch viel zu tun. „So müssen unter anderem die Fliesenarbeiten und der Bodenbelag noch ausgeschrieben werden“, sagt der Bauamtsleiter. Mehrere andere Gewerke stehen laut Steffen Keller sozusagen Gewehr bei Fuß. Sie warten nur darauf, dass der Fenstereinbau beendet und der Rohbau damit dicht ist. Ist dann die Bauheizung installiert, können die Innenarbeiten mit Innenputz, Estrich, Trockenbau, Elektrik und Heizung beginnen.
Das alles geschieht nun schon seit Monaten unmittelbar neben dem jetzigen Schulgebäude, also bei laufendem Betrieb. Doch Beschwerden wegen des Baulärms blieben bislang erfreulicherweise aus, sagt Steffen Keller auf Nachfrage. Er verhehlt auch nicht, dass es inzwischen einen Bauverzug gibt. Dennoch stehe der Termin mit dem Unterrichtsbeginn nach den Sommerferien nach wie vor.
Grund für die Bauarbeiten im 2009 mit nur einer Klasse eröffneten Gymnasium in der Johannes-Schlaf-Straße ist, dass das modern eingerichtete und vom Keller bis zum Dach sanierte Haus inzwischen auch dank der schulischen Erfolge wie dem besten 2016er Abitur-Durchschnitt aller Gymnasien in Merseburg-Querfurt aus allen Nähten platzt. Für die aktuell 215 Schüler in elf Klassen muss mehr Platz her.
3,5 Millionen Euro kostet das Vorhaben nach jetzigen Schätzungen. Die Stadt Mücheln trägt ein Drittel dieser Kosten selbst, weil ein Gymnasiums-Standort in der Kommune Verwaltung und Stadtrat sehr wichtig ist. Zwei Drittel sind Fördermittel vom Land. Die Summe musste aber seit Baubeginn bereits um 200.000 Euro nach oben korrigiert werden.
Insgesamt entstehen durch den Anbau rund 2.000 Quadratmeter auf drei Etagen neu. Acht Unterrichtsräume, eine Bibliothek, ein Lehrerzimmer und ein Computerkabinett werden untergebracht sowie eben Küche und Aula. Ein Verbindungsgang mit dem bestehenden Schulgebäude wird natürlich ebenfalls gebaut.
Im Dezember 2015 fand symbolisch der erste Spatenstich statt. Tatsächlich gebaut wird seit März. Im Juni war dann die Grundsteinlegung. Die damals befüllte Zeitkapsel mit Zeitungen, Kleingeld und Abituraufgaben bekommt im Erweiterungsbau übrigens einen Ehrenplatz. Extra für sie gibt es eine Aussparung in der Betonwand der Aula. Dort wird die Kapsel hinter Plexiglas immer sichtbar sein.
Gymnasium in Mücheln: Nur ein freier Träger
Das Gymnasium in Mücheln ist das einzige Gymnasium in freier Trägerschaft im Saalekreis. Alle anderen sind staatliche Einrichtungen. Dazu gehören das Dom- und das Herdergymnasium in Merseburg, das Gymnasium in Querfurt sowie im nördlichen Saalekreis Gymnasien in der Burg Wettin und in Landsberg. (mz)
