Weinkirche Gröst Die Glocke muss zur Reparatur
Gröst -
Weinkirche. Seit St. Kilian in Gröst 2015 diesen Titel bekam, ist einiges passiert. Die im Kirchgarten gepflanzten Rebstöcke vom Gröster Winzer Mario Thürkind haben 2016 ein ganz besonderes Rankgerüst bekommen. Es hat die Form der Kirche, die 1765 fertiggestellt wurde, und ist aus Stahl gefertigt.
In ein paar Jahren sollen sich Besucher unter schattigem Weinlaub ausruhen können. Parallel dazu gibt es im Gotteshaus eine Dauerausstellung zum Thema Bibel und Wein. Sogar einen Vortrag dazu samt Weinverkostung haben die 20 Mitglieder des 2005 gegründeten Gröster Kirchenfördervereins bereits organisiert.
Kirche Gröst: Im Juli wird der Kilianstag als kulturelle Höhepunkt des Jahres gefeiert
Nur eines fehlt noch: Die Beschilderung als Themenkirche. Denn immerhin ist Gröst mal abgesehen von einer Weinkirche in Kassel damit einzigartig in ganz Deutschland. Doch das soll 2017 nachgeholt werden. Wenn im Juli mit dem alljährlichen Kilianstag der kulturelle Höhepunkt des Jahres gefeiert wird, sind die Präsentation und Beschilderung ebenso geplant wie die Eröffnung der „Stahlkirche“. Das sagte Vereinsvorsitzender Horst Lützkendorf auf der jüngsten Mitgliederversammlung.
Er wünscht sich zudem die Erweiterung der Ausstellung in der früheren Patronatsloge. Weil es weiteres Bildmaterial gibt, soll jetzt eine Bilderleiste angeschafft werden. „Und für die Wein-Vitrine werden weitere Exponate gesucht“, ergänzt Vereinsmitglied Dorothea Rüb. Sie denke da an Weingläser oder alte Weinflaschen oder Gegenstände zum Herstellen von Wein.
Sanierung von St. Kilian in Gröst in den vergangenen Jahren sehr weit vorangekommen
Nicht zuletzt dank des Engagements des Kirchenfördervereins ist die Sanierung von St. Kilian in den vergangenen Jahren sehr weit vorangekommen. Fenster und Türen wurden erneuert, 2009 auch das Kirchenschiffdach. 2011 begann die Innenrenovierung mit Decke, Fußboden und Putz. Im vergangenen Jahr stand die Elektrifizierung der Kirchturmuhr im Mittelpunkt, die zuvor aller paar Tage noch von Hand aufgezogen wurde. Der Uhrenraum wurde bei der Gelegenheit gleich renoviert.
Dieses Jahr wollen Horst Lützkendorf und seine Mitstreiter die Reparatur und Elektrifizierung der Glocke in Angriff nehmen, ein Projekt, was etwa 15.000 Euro kosten wird. „Ein Finanzierungsplan muss erarbeitet und ein Fördermittelantrag gestellt werden“, so Horst Lützkendorf, der damit rechnet, dass sich die Realisierung bis 2018 hinzieht. Immerhin wäre auch dieses Projekt eine Erleichterung für die Vereinsmitglieder, die zumeist das regelmäßige Läuten absichern.
Weitere längerfristige Ziele in der Gröster Kirche sind die Sanierung der Empore, des Altars und der Trampeli-Orgel
Weitere längerfristige Ziele der Vereinsarbeit sind die Sanierung der Empore, des Altars und der wertvollen Trampeli-Orgel von 1817. Doch auch scheinbare Kleinigkeiten erfordern Vorbereitung und vor allem Finanzierung oder Absprachen mit Sponsoren. So sollen dieses Jahr noch weitere Kirchenbänke gestrichen und der Kirchenofen repariert sowie zwei stark verschlissene Turmfenster gegen neue ausgetauscht werden. Außerdem würde der Eingangstür der Nordseite ein frischer Anstrich gut tun. Das alles steht auf der Liste von Horst Lützkendorf.
Dabei wird das Vereinsziel, die Kirche für Veranstaltungen zu öffnen, nicht aus den Augen gelassen. Im neuen Veranstaltungskalender stehen unter anderem ein Musical, ein Evergreen-Konzert und ein Leseabend zum 150. Geburtstag von Hedwig Courths-Mahler mit den Autoren Simone Trieder aus Halle und Wolfgang Rüb aus Gröst. Gelegenheiten, bei denen natürlich stets um weitere Spenden für St. Kilian geworben wird. (mz)