Feuer und Flamme für die Feuerwehr Diese Familie ist mit drei Generationen im Einsatz
Oechlitz -
Drei Jubiläen auf einen Streich wurden im 500-Seelen-Dorf Oechlitz am Wochenende gefeiert. Und alle drehen sich um die Feuerwehr. Die besteht schon stolze 115 Jahre, während man sich um den Nachwuchs in der Jugendfeuerwehr seit 20 Jahren und in der Kinderfeuerwehr „Feuerfüchse“ seit zehn Jahren kümmert.
Familie Junge aus Oechlitz ist seit drei Generationen bei der Feuerwehr
Man könnte glattweg meinen, in Oechlitz hat das halbe Dorf mit der Feuerwehr zu tun. Im Fall von Familie Junge zumindest stimmt das auch. Drei Generationen sind bei den Brandschützern Mitglied. Da ist Hans-Peter Junge, heute 61 Jahre alt und aktiver Feuerwehrmann seit 1983. Da war er noch der Liebe wegen frisch zugezogen aus dem benachbarten St. Micheln. Beim geselligen Beisammensein bei Dorffesten wurde er gefragt, ob er nicht in die Wehr eintreten wolle. Gesagt, getan. Heute ist Hans-Peter Junge Maschinist. Gefragt, warum er denn so lange dabei geblieben ist, sagt er: „Entweder man macht es oder man macht es nicht.“
Sohn Thomas ist stellvertretender Wehrleiter von Oechlitz: „Bei der Feuerwehr zu sein, ist eine Herzenssache.“
Sein Sohn Thomas, 33 Jahre alt, hat schon als Junge bei den Übungen und Diensten zugeschaut, was sein Interesse weckte. 1997 dann war er Gründungsmitglied der Jugendwehr. Heute ist er nicht nur stellvertretender Wehrleiter von Oechlitz, sondern auch stellvertretender Stadtwehrleiter von Mücheln. Er sagt: „Bei der Feuerwehr zu sein, ist eine Herzenssache. Ich schätze das Miteinander und die Kameradschaft.“
Auch seine Schwester Nancy, die inzwischen mit Nachnamen Augustin heißt, ist aktive Brandschützerin und eine von mehreren Frauen im Team der freiwilligen Feuerwehr. Nach einem Jugendfeuerwehrzeltlager 1999 trat sie ein.
Die dritte im Bunde der Familie Junge kümmert sich um die Jugendfeuerwehr
Weil die 38-Jährige Erzieherin ist, wurde sie vor zehn von Ortswehrleiter Uwe Barth gefragt, ob sie Verantwortliche für die neue Kinderfeuerwehr werden möchte. „Das wollte ich für ein Jahr auch gern übernehmen. Inzwischen sind zehn Jahre daraus geworden“, sagt sie. Ihre „Feuerfüchse“ sind ein Erfolgsmodell. 27 Kinder ab drei Jahren sind dabei.
Sie kommen nicht nur aus Oechlitz, sondern auch aus Krumpa, Langeneichstädt oder Stöbnitz. Nancy Augustin ist aktuell auch für die Jugendfeuerwehr zuständig. In ihren Gruppen findet sich dann auch die jüngste Generation von Familie Junge wieder. Die Kinder von Thomas Junge, Emiliy (10) und Danny (5), sind Mitglied in der Jugend- sowie in der Kinderwehr. „Sie wollten von sich aus mit“, sagt ihr Papa.
Die Feuerwehr als Familienclan? Das sei vielleicht früher so gewesen, sagt der stolze Vater und Großvater Hans-Peter Junge. Doch heute sei seine Familie da in Oechlitz leider die Ausnahme. (mz)
