Pfarrgasse
Die Pfarrgasse ist eine der ältesten Straßen Obereichstädts, wenn nicht die älteste überhaupt. Sie beginnt am Lindenplan und schlängelt sich von dort ostwärts bis zum Jordan. Die Pfarrgasse wurde 1687 erstmals im Obereichstädter Kirchenbuch erwähnt und 1792 im Obereichstädter Häuserverzeichnis beschrieben. 1883 wurde sie zum ersten Mal gepflastert. Sie hat ihren Namen über all die Jahrhunderte behalten.1) Namensgebend war das bereits 1465 erwähnte Pfarrhaus von Obereichstädt. Um dieses erste Pfarrhaus rankt sich die Sage vom ‚Römischen Rain‘, wonach Melusine Pelz und Konrad Bornhacke ihren Grundbesitz zur Erstehung dieser Pfarrstelle für Obereichstädt gestiftet haben sollen.1,2)
Die Grundsteinlegung des heutigen Gebäudes (ehemaliges Pfarrhaus St. Nikolai, das heutige Grundstück Pfarrgasse 3) gibt das Obereichstädter Kirchenbuch mit dem 4. April 1753 an. Es ist das zweitälteste Wohnhaus im Ort. Bei Sanierungsarbeiten im Jahre 2001 wurde ein altes Kellergewölbe entdeckt, dessen Bausubstanz vermutlich aus dem 16. Jh. stammt. 2)
Schwere Überschwemmungen des Baches ‚Schwarze Eiche‘ (seit 1905 offiziell ‚Stöbnitz‘) in den Jahren 1923, 1947 und 2006 setzten die Pfarrgasse ebenso wie die Bachstraße teilweise meterhoch unter Wasser und führten zu großen Schäden.3) 1997 erfolgte eine grundlegende Sanierung der Pfarrgasse mit neuen Stützmauern zum Bach hin (die gesamte Sanierungsmaßnahme kostete 1,2 Mio. DM). 1)
Quellen: Heimatverein Langeneichstädt e.V. ‚Aus der Geschichte Langeneichstädts‘: 1)Heft 4 ‚Wege, Gassen und Straßen‘, Oktober 2012, S. 35 und 53, 2)Heft 5 ‚Häuser und Inschriften‘, Mai 2013, S. 65-73, 3)Heft 2 ‚Früher Schwarze Eiche – heute Stöbnitz‘, Mai 2011, S. 24-67