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Beethovenstraße

Ludwig van Beethoven, Komponist und Pianist - Schöpfer der Europahymne. 
Die Europahymne ist seit 1985 die Hymne der Europäischen Union und des Europarates und eines der offiziellen Symbole der Europäischen Union. Die Hymne ist eine Instrumentalfassung des Hauptthemas der „Ode an die Freude“ aus dem letzten Satz der neunten Sinfonie von Ludwig van Beethoven.

Ludwig van Beethoven (getauft am 17. Dezember 1770 in Bonn, gestorben am 26. März 1827 in Wien, war Komponist und Pianist. Er führte die Wiener Klassik zu ihrer höchsten Entwicklung und bereitete der Musik der Romantik den Weg. Er wird zu den überragenden Komponisten der Musikgeschichte gezählt.

Zu Beginn seiner musikalischen Laufbahn machte sich Beethoven zunächst als Klavier- virtuose einen Namen. Zu seinen Stärken gehörte das freie Improvisieren und Fantasieren auf dem Instrument. Nach dem Umzug von Bonn nach Wien führte ihn sein Talent bald in die höchsten gesellschaftlichen Kreise der habsburgischen Metropole. Ein Gehörleiden, das sich im Laufe der Zeit zur fast völligen Taubheit verschlimmerte, setzte seiner Karriere als Pianist ein vorzeitiges Ende. Die Krankheit löste eine Krise aus, über die Beethoven 1802 in seinem Heiligenstädter Testament Zeugnis ablegte. Beethoven pflegte vielerlei Kontakte zu Frauen aus seinem Umfeld. Berühmt ist sein 1812 geschriebener Brief an die unsterbliche Geliebte, deren Identität bis heute nicht zweifelsfrei geklärt ist.

Mit der Verschlechterung seines Gehörs konzentrierte sich Beethoven mehr und mehr auf das Komponieren. Während andere Komponisten ihre Werke oft schnell zu Papier brachten, rang Beethoven um jede Note. Immer wieder wurde nachgearbeitet und verbessert. In den meisten musikalischen Gattungen und Besetzungen, zu denen Beethoven Kompositionen beitrug, gehören seine Werke zu den wichtigsten ihrer Art, namentlich die 9 Sinfonien, die 32 KlaviersonatenKlaviervariationen, die 5 Klavierkonzerte, ein Violinkonzert, die 16 Streichquartette und die Große Fuge, weitere Kammermusik wie die KlaviertriosViolin- und Violoncello Sonaten. Wichtige Vokal- bzw. Bühnenwerke sind der Liederzyklus „An die ferne Geliebte“, die einzige Oper „Fidelio und die „Missa solemnis. Beethoven ist seinem Anspruch, ein bleibendes musikalisches Werk für die Nachwelt zu hinterlassen, gerecht geworden. Seine Popularität ist ungebrochen und heute gehört er zu den meistgespielten Komponisten der Welt. 

 

Geschichtliches zur Beethovenstraße:

Die Beethovenstraße mündet von der Goethestraße kommend in die Heinrich-Heine-Straße. Die Bebauung dieser Straße im Süden der Stadt Mücheln gehörte zu einem Wohnungsbau-programm, welches in den beginnenden 40-er Jahren des vorigen Jahrhunderts aufgelegt wurde. Im Stadtarchiv Mücheln abgelegte Pläne zeigen großzügig geplante Bauvorhaben mit Wohnhäusern, Schule, Kindergarten und Geschäftshäusern. Damals wird die Straße als „Bromberger Straße“ bezeichnet. Die Umbenennung der Straße in Beethovenstraße erfolgte kurz nach dem 2. Weltkrieg. Ein Stadtratsbeschluss zur Umbenennung konnte nicht gefunden werden.

 

Die Industrialisierung im Geiseltal und hier im Besonderen die Errichtung des Werkes Wintershall AG Lützkendorf machte es erforderlich, für die Stammbelegschaft Wohn- und Bereitschaftssiedlungen zu errichten. Obwohl der 2. Weltkrieg schon tobte, begann man 1942 mit dem Bau von Wohnblöcken. Die ersten fünf waren im Juli 1943 bezugsfertig. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Schreiben des Landesprojektierungsbüros für Sachsen-Anhalt Halle vom 4. Juli 1949. „Im Rahmen des Volkswirtschaftsplanes 1949 sind für die VVB Mineralölwerke Lützkendorf 196 Wohnungen zu bauen. Dafür ist das Gelände am Galgenhügel in Mücheln bestimmt worden, auf dem bereits 1942/43 in 5 zwei- geschossigen Wohnblöcken Werkswohnungen der damaligen Wintershall AG errichtet worden sind. Die Notwendigkeit sehr sparsamer Wohnungstypen zwingt zu einer Abänderung des damaligen Bebauungsplanes. Deshalb muss auch auf den Wiederaufbau einiger kriegszerstörter Teile dieser Baublöcke einstweilen verzichtet werden. Für die Errichtung der Blöcke an der Beethovenstraße wird nach der Zeichnung 3508H der Dreispännertyp (eine Gebäudeerschließung, bei der drei Wohnungen über einen Flur an ein Treppenhaus/auf einer Etage angeschlossen sind) mit 7 Wohnungen je Haus angewandt.“ 
Daraufhin wurden Anfang der 1950-er Jahre weitere Wohnblöcke gebaut.

 

Heute bietet sich dem Betrachter das Bild einer ruhigen Wohnstraße, teilweise mit Gärten und Wiesen hinter den Gebäuden. Ein im Jahr 2016 sanierter Spielplatz und eine 2003 aufgestellte Stele des Bildhauers Peter Gehl aus Schulpforta runden das Bild ab. Die Stele zeigt eine Nachbildung des Geiseltalpferdchens.

 

Wie bereits erwähnt, erfolgte die Schaffung von Wohnraum im Zusammenhang mit der Errichtung des Werkes Wintershall AG. Im Jahr 1914 wurde östlich des Dorfes Krumpa das Werk „Kursächsische Gas- und Kraft GmbH Berlin“ gebaut. Dieses Werk sollte aus der Rohbraunkohle des Geiseltals Schmier- und Treibstoffe herstellen. Diese wurden dringend im 1. Weltkrieg gebraucht. Das Werk hat nie produziert. Laut Versailler Vertrag vom 28. Juni 1919 wurde das Werk stillgelegt und teilweise demontiert.

Der 2. Weltkrieg war geplant und die faschistische Wehrmacht brauchte ebenfalls Schmier- und Treibstoffe. So begann die Wintershall AG im November 1936 mit dem Aufbau des Werkes Lützkendorf auf dem Gelände von „Kursachsen“. Der Standort war günstig, Rohbraunkohle war genügend vorhanden, ebenfalls ein Anschlussgleis und Kohleförderband. Strategisch lag das Werk in Mitteldeutschland und man glaubte, ein Gegenschlag würde bis hierhin nicht reichen.

 

1937 wurde die Ofenhalle, der Bunker, die Elektrische Zentrale, die Vergasergruppe, das Magazin und das Verwaltungsgebäude errichtet. Entsprechend den Anforderungen der Wintershall AG wurde festgelegt, dem Werk Lützkendorf eine Schmierölfabrik mit einer Jahreskapazität von 100.000 t und zur Verarbeitung der Abfallprodukte eine Hochdruckhydrierung von 50.000 t anzugliedern. Die ersten Einheiten der Fischer-Tropsch-Synthese konnten Ende 1938 in Betrieb gehen. Der Gesamtaufbau des Werkes Lützkendorf wurde im Frühjahr 1944 abgeschlossen. Am 12. Mai 1944 erfolgte der erste anglo-amerikanische Luftangriff, dem weitere 14 folgten.

 

Insgesamt wurden 11.000 Spreng-, 3.300 Splitter-, und 75 Brandbomben auf das Werk und die Umgebung abgeworfen. Um trotz der ständigen Bombardierung des Werkes die Produktion immer wieder in Gang zu setzen waren zusätzliche Arbeitskräfte dringend notwendig. Schon ab 1941 wurden Fremd- und Zwangsarbeiter sowie Kriegsgefangene eingesetzt. Am 15.07.1944 erfolgte die Gründung des KZ- Außenlagers Lützkendorf des KZ Buchenwald mit 900 Häftlingen. Unter unmenschlichen Bedingungen waren die Häftlinge in der Schule in Braunsdorf untergebracht. In 5- bis 6-stöckigen Holzverschlägen waren über 400 Menschen in vier Zimmern eingepfercht. Das Essen war so knapp bemessen, dass die ausgemergelten Menschen vor Schwäche zusammenbrachen. In Kolonnen zu Fuß oder auf Lastwagen gelangten sie in aller Frühe in das Werk. Sie wurden zu den schwersten und gefährlichsten Arbeiten herangezogen.

 

Das Werk war am Kriegsende zu 80% zerstört. Im Juli 1945 wurde von der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) der Befehl erteilt, Wintershall wieder aufzubauen. Nach und nach wurde wieder produziert. Das Mineralölwerk entwickelte sich in den folgenden 50 Jahren zu einem anerkannten Chemiebetrieb. Nach der politischen Wende 1990 kam es in den Betrieben zu veränderten Produktions- und Marktbedingungen. Im Juni 1990 wurde das Mineralölwerk umgewandelt in die Addinol Mineralöl GmbH Lützkendorf. Nachdem die Produktion im Dezember 1997 eingestellt wurde, privatisierte die Treuhand in den Folgejahren unter anderem die Betriebswohnungen in der Beethovenstraße.

 

Informationen zum Zusatzschild

 

Hintergründe & Geschichte: Wikipedia, Stadtarchiv Mücheln (Geiseltal). Bauamt Stadt Mücheln (Geiseltal), Liegenschaftsamt Stadt Mücheln (Geiseltal)

 

Dieses Schild wurde von Danny Zanner gesponsert.

 

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