Das Geiseltal wandelt sich vom Bergbau- zum Tourismusgebiet. Die besondere Geschichte der Landschaft bleibt allgegenwärtig. Abraum wurde zu riesigen Kippen aufgetürmt, um Braunkohle abzubauen, wodurch ein Defizit entstand, das heute als größter künstlicher See Deutschlands die Landschaft prägt.
Das Geiseltal, zwischen Harzvorland und Leipziger Tiefland, liegt am Nordostrand einer Mulde. Der Untergrund ist zu einem Becken eingesunken, so dass außen der ältere Buntsandstein (Merseburg), nach innen der Kuschelkalk (Mücheln) zu Tage tritt. Unter dem Buntsandstein lagern Gipse und Salze des Zechstein. Im Geiseltal haben diese Kontakt zum Grundwasser, wodurch sie abgelaugt werden. Besonders im Mittleren Eozän vor 45 Millionen Jahren, führte dieser Prozess zur Absenkung und Entstehung einer Niederung. Dabei glich die Vegetation die Senkungsraten über lange Zeit aus, woraus mächtige Braunkohleflöze (über 100 m) entstanden.
Um das Wissen aus der Bergbauperiode publik zu halten und den historischen Stadtkern von Mücheln enger an den Geiseltalsee anzubinden, wurde das Alte Postamt neben dem Rathaus der Stadt Mücheln zu einem Informationszentrum ausgebaut. Auf drei Etagen findet der Interessierte Inhalte zu den geologischen Grundlagen des Geiseltals und den berühmten Fossilien, die in dieser Kohlelagerstätte geborgen wurden und zur Stadtgeschichte.
Mit den Trittsiegeln des Chirotheriums wurde eine Verbindung geschaffen zwischen dem Geiseltalsee und der Innenstadt Mücheln, welche gedanklich die geologischen Zusammenhänge aufgreift.
In der Epoche vor 250 Millionen Jahren durchstreifte ein großes Reptil, das Chirotherium, die Landschaft. Für uns hat es seine Spuren hinterlassen, die an eine menschliche Hand erinnern (Chirotherium bedeutet übersetzt Handtier).
Diese nachgebildete Fährte, eingelassen in das Pflaster von der Marina Mücheln hinauf in die Altstadt, endet am "Alten Postamt", wo man im Eingangsbereich auf eine aus echtem Buntsandstein gestaltete Wand trifft, in welcher das Handtier gerade verschwindet. Auf der gegenüberliegenden Seite findet es seine Fortsetzung, grafisch umgesetzt im Lebensraum Buntsandstein.
Neben Ausstellungsstücken zur Flora und Fauna des Geiseltals im Verlauf mehrerer Millionen Jahre gibt es viele Informationen und eine Landschaft des Geiseltals zu Zeiten des Triaslandes.