„Bewegung“, „Wasser“, „Heilpflanzen“, „Lebensordnung“ und „Ernährung“ – Auf diesen fünf Kneippschen Wirkprinzipien baut sich das Konzept der seit 2006 zertifizierten und anerkannten Kneipp®- und Naturkindertagesstätte „Gänseblümchen“ in Mücheln auf. Nach dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung“, verbringen die sechs staatlich anerkannten Erzieherinnen so viel Zeit wie möglich mit den Kindern in der Natur. Das fällt auf dem Gelände der Kita nicht schwer. Das Areal liegt im idyllischen Ortsteil Sankt Micheln, direkt am Jacobus-Pilgerweg. Unweit entspringt die Geisel und plätschert am „Gänseblümchen“ vorbei. Große Bäume spenden im Sommer Schatten oder geben Schutz vor kleinen Regenschauern. Damit nicht genug: In der Tagesstätte stehen viele Spiel- und Klettergerüste, die vorwiegend aus Holz gebaut sind. Die Jungen und Mädchen dürfen nach Herzenslust im Kräutergarten naschen, oder bei der Pflege von Pfefferminze, Salbei und Co. helfen. Täglich ziehen die Kleinen Schuhe und Strümpfe aus, krempeln die Hosen hoch und steigen in ihr Kneippsches Tretbecken. Schon von Anfang an ihres Besuches in der Kita lernen die Jungen und Mädchen den sogenannten Storchenschritt - das typische Fortbewegen in dem Wasser, welches das Wohlbefinden von Geist und Körper fördert.
Nicht weit vom Becken entfernt befindet sich das einzige in Deutschland gebaute Kindergradierwerk.
Acht Meter lang ist es, mehr als drei Meter hoch und zwei Meter tief. Zwischen den Schwarzdornzweigen rieselt Sole hindurch. Regelmäßig schlüpfen die Kinder in ihre Umhänge und schlendern um das Gradierwerk herum. Dabei atmen sie die Soledämpfe, eine Art Meeresluft, ein. Zu verdanken ist dieses Objekt nicht nur den zahlreichen Sponsoren. Es gibt nämlich einen im Jahr 2004 gegründeten Förderverein, der sich dafür engagiert, dass die Kneipp- und Naturkindertagesstätte immer weiter nach den fünf Prinzipien ausgebaut wird.
Besonders beliebt bei den Kindern sind regelmäßige Ausflüge, beispielsweise zum Geiseltalsee. Mit den Zutaten für ein Picknick im Rucksack, erkunden sie während der Wanderung spielerisch die Umgebung. Die Erzieherinnen sammeln mit ihnen verschiedenste Naturmaterialien. Mit denen entwickeln und fördern sie die Motorik, Phantasie und Kreativität beim Basteln, Spielen, Zählen und Rechnen.
Der gesundheitsfördernde Kreis schließt sich im 1928/29 errichteten Gebäude. Im Schlafraum der Kleinsten hängen verschiedene getrocknete Kräuter in Bündeln an der Decke. So inhalieren die Knirpse während ihrer Ruhephasen ebenfalls gesunde Düfte ein. Die Kneippsche Lehre wird in der Sauna oder während der regelmäßigen Massagen durch die Erzieherinnen fortgesetzt. In den unteren Räumen befindet sich ein zweites Gradierwerk. Obwohl es ein Miniaturformat ist, sitzen die Kinder doch gern davor und inhalieren diese gesunde Luft ein.
Gern beschäftigen sich die Jungen und Mädchen in ihrer Kräuterküche. Dort werden neue Rezepte kreiert, in denen wichtige Bestandteile die selbst geernteten Kräuter sind. Dass es sich lohnt, diese Rezepte einmal selbst auszuprobieren, beweisen die Mitarbeiter während des jährlichen Frühlings- und Familienfestes. Es gibt aromatische und außergewöhnliche Brotaufstriche oder verschiedene Sorten selbst zubereiteter Marmelade.
Die Kita hat von Montag bis Freitag von 6.00 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Es werden bereits Kinder ab der achten Woche ihres Lebens aufgenommen. In ihren kommenden zehn Jahren können sie in den vier altersübergreifenden Gruppen die Krippe, den Kindergarten und den Hort kennen lernen.
Portfolio