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Wenden

Jahrhundertelang gingen die beiden dicht aneinander liegenden Ortschaften Mücheln und Wenden ihre Wege. Das lag in der geschichtlichen Entwicklung begründet. Um das Jahr 600 gründeten die Wenden zahlreiche Ortschaften als sie über die Saale brachen. Es waren um Mücheln herum die Siedlungen Zöbigker, Zorbau, Stöbnitz, Schmirma, Oechlitz und Wenden. Kleine Siedlungen, in denen genügsame Menschen lebten. Das Gebiet der Ortschaften wurde leichtsinnig in den sumpfigen und von Überschwemmungen gefährdeten Tal der Geisel (Klinge) besiedelt. Zur Stadtbevölkerung von Mücheln gab es eine strenge Abgrenzung. Das zeigt der Text einer alten Schwurformel zur Erlangung des Bürgerrechts, in der es u.a. heißt:

„Ich schwöre, dass ich aus einen reinen keuschen Ehebette, ein freier Deutscher, kein Wende, …. bin.“

Ebenso durfte ein Wende später in keine Innung aufgenommen werden. Früher nannte man den Ort „Zu den Wenden“. Im Hersfelder Zinsverzeichnis (um 800) heißt er „Zuwinidun“. Bis heute hat sich die Bezeichnung „In Wenden“ über Jahrhunderte erhalten. In älteren Schriften wird die Ortschaft auch als „Untermücheln“ bezeichnet. Vielleicht lässt es sich so erklären:

„Im späteren Mittelalter gingen viele jener leichtfertigen Wendensiedlungen wieder ein, sie wurden wüst. Das geschah schon lange vor dem 30-jährigen Kriege, den der Volksmund meistens als Ursache der Wüstungen nennt. Die ausgedehnte “Verwüstung“, die wir gerade auch im Kreise Querfurt finden, ist, wie Dr. Bergner in den „Bau- und Kunstdenkmälern des Kreises Querfurt“ sagt „nichts anderes, als die dem Bauernvorstand aufgegangene Erkenntnis, dass die Kleinsiedlung unpraktisch, unwirtschaftlich, kostspielig und schutzlos ist, während das Großdorf mit allen sozialen, militärischen und kirchlichen Einrichtungen ungemeine Vorteile zu bieten vermochte.“ Und so mag es gekommen sein, dass in Zeiten, da die Selbständigkeit bedroht und der Anschluss an die Nachbargemeinde Vorteile bot, Wenden zu Untermücheln wurde.

Was vor Jahrhunderten notwendig erschien, wiederholte sich 1927. Die Verhältnisse drängten dazu, sich durch Zusammenschluss zu stärken, die Verwaltung zu vereinfachen und die Kosten dafür zu senken. Wenden besaß eine Feldflur von 187 Morgen und einen Eigenbesitz von 2 Morgen, eine Pflaumenplantage und ein bescheidenes Schulhaus. Damit war kein nennenswertes Eigenleben zu führen, waren die öffentlich-rechtlichen Verpflichtungen schwer zu erfüllen. Hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts Wenden 85 Einwohner, so war die Zahl bis zur Eingemeindung 1927 auf 350 gestiegen. Durch Erlass des Staatsministeriums vom 12. Januar 1927 wurde Wenden mit der Stadt Mücheln vereinigt. Die Einwohnerzahl Müchelns erhöhte sich auf 2.400. Dies war aber kein Grund, sich „Groß-Mücheln“ zu nennen. Aber: Mücheln gewann einen neuen Stadtverordneten. Bisher waren es 13 Mitglieder. Der 14. Vertreter, der Abgeordnete der Wenneraner, wurde sozusagen der Friedensengel, da die „böse“ Zahl 13 bei Abstimmungen der Stadtverordneten so manchen Kampf und Zwischenfall zwischen Stadtverordneten und Magistrat ergeben hatte. Wenden war seit jeher zu Mücheln eingepfarrt und seine Schulkinder gingen bereits mehrere Jahre vor der Eingemeindung nach Mücheln zur Schule.

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Hintergründe & Geschichte: Stadtarchiv Mücheln

 

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