Brauhausstraße

Das Recht Bier zu brauen ist eines der ältesten und über Jahrhunderte wertvollsten Privilegien der Stadt Mücheln. Gute Voraussetzungen das Bier hier zu brauen waren: Geiselwasser und Lagerung in den tiefen Rathausgewölbekellern.

1357, sieben Jahre nach der Stadtrechtsverleihung, bestätigte Friedrich der Strenge, Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen, das Privilegium der Braugerechtigkeit und der Bierbannmeile. Mit der Bierbannmeile wurden die innerhalb einer Meile um die Stadt liegenden Orte verpflichtet, ihr Bier nur aus Mücheln zu „ziehen“ und auszuschenken. Wirte und Einwohner setzten sich dem entgegen und es kam zu „Bierkriegen“. Letztlich verfügten 121 Häuser der Stadt über die Brauberechtigung und lagerten das Bier in ihren Kellern. Die Brauhausstraße ist vom Markt zu Fuß u.a. durch die „Wassergassen“ zu erreichen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird in Mücheln kein Bier mehr gebraut.

Heute befindet sich an der Stelle des Brauhauses, welches ab 1904 bis 1994 als Elektrizitätswerk (Trafohaus) genutzt wurde, nach einigen Umbauarbeiten der 1998 eröffnete Bürgersaal. Gegenüber dem jetzigen Bürgersaal richtete 1932 die „Riebeck Brauerei“ eine Niederlage (gemeint sind damit Lager-, Abfüll- und Verkaufsstandorte im Verkaufsgebiet) mit Eiskeller ein. Genau 70 Jahre später erfolgte der Abriss des Objektes. Auf diesem Grundstück befindet sich seit Eröffnung im Jahre 2005 das Seniorenzentrum „An der Geisel“ als Altenpflegeheim der 4. Generation.

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Hintergründe & Geschichte: Stadtarchiv Mücheln

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