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Seilbahnstraße

Weshalb gibt es in Stöbnitz eine Seilbahnstraße? Und was verbindet die alten, historischen Gebäude an der Straße „Paulinewäldchen“ (im Volksmund Birnenstraße) damit? Zur Beantwortung dieser Fragen müssen wir in die Geschichte des Bergbaus eintauchen. Wenn man vor 1972 aus dem Bahnhof, heute Haltepunkt „Mücheln See“ trat und in Richtung Viadukt ging, lief man am Rand der ausgekohlten Grube „Pauline“ entlang. 1834 erschlossen, war die Grube 1864 der Lieferant von Brennstoffen für die neugebaute Zuckerfabrik Stöbnitz.


Im Jahr 1917 hatten die Berliner Diskonto Gesellschaft die in Stöbnitz gekauften Grubenfelder an die Badische Anilin Sodafabrik in Ludwigshafen (IG Farben – Frankfurt/M.) weiterverkauft und im Wasserlande entstanden die Werksanlagen der Elise II. Infolge des rasanten Aufschlusses der Gruben „Elisabeth“ und „Elise II“ kamen viele Arbeiter aus dem Luckenauer und Senftenberger Raum in das hiesige Revier. Um Wohnraum zu schaffen, wurden dem Stöbnitzer Gutsbesitzer Otto Pfeiffer 33 Morgen links der jetzigen Lauchstädter Straße enteignet. Auf diesem Gelände entstand ab dem Jahr 1921 die Bergarbeitersiedlung „Neu-Stöbnitz“. Eine der neu angelegten Straßen wurde „An der Seilbahn“ genannt. Die Bahn verlief neben der Straße zu den Tagebauanlagen der Elise II. Geblieben ist die heutige Bezeichnung „Seilbahnstraße“. Mit dem Bau der Leuna-Werke 1915 bis 1917 war für deren Produktion eine kontinuierliche Kohlezulieferung notwendig. Zu diesem Zweck wurde bei Stöbnitz der Rohkohleverladebunker Elise II errichtet. Aus den Gruben „Otto“ und „Tannenberg“ verbrachte man, mittels Loren einer Kettenbahn, die Kohle direkt zum Verladebunker. Von hier führte eine betriebseigene Eisenbahnstrecke zu den Leuna-Werken.
 

Auch die Grube „Pauline“ lieferte ab 1921 Braunkohle für die Leuna-Werke. Eine Kettenbahn-anlage mit 3 Voll- und Leerbahnen versorgte die Brikettfabrik bis zum Jahr 1927. Ab 1934 übernahm das eine 900 mm-spurige Reibungsbahn. Die geförderte Kohle wurde somit aus der Grube mittels einer Kettenbahn an die Verladestation gebracht und in Loren einer Drahtseilbahn verladen. Die Verladestation befand sich am Verlauf der jetzigen Straße zur Marina Mücheln. Heute noch vorhanden stehen in der Straße „Paulinewäldchen“ zwei historische Gebäude, die an den Seilbahnbetrieb erinnern. Es sind das Turmgebäude des ehemaligen Transformatorenhauses und das anschließende Bürogebäude.

 

Die Seilbahn führte an der neuen Siedlung in Stöbnitz entlang zur Elise II. Geht man auf „Spurensuche“ findet man heute noch Seilstützenfundamente der ehemaligen Drahtseilbahn im Wäldchen hinter dem Sozialgebäude der ehemaligen Fischverarbeitung. 1937 endete der Betrieb der Grube Pauline und der Verladestation „Elise II“. Letztere wurde 1997 abgerissen.

 

Informationen zum Zusatzschild

 

Hintergründe & Geschichte: Heinicke & Vogel (Kultur- und Heimatverein Mücheln), Chronik Stöbnitz von 1929 aufgeschrieben vom Gemeindevorsteher Oswald Kaßler

 

Dieses Schild wurde von Claudia Günther gesponsert.

 

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Seilbahnstraße

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