Werkstraße

Angelegt wurde die Straße als Industriestraße, anfänglich ohne Wohnbebauung. Sie bildete die Zufahrt zu den Fabrikanlagen der Grube Elisabeth II.

Wahrzeichen der Siedlung Neustöbnitz, welche 1921 entstand, war über Jahrzehnte der große Kohlebunker an der Werkstraße. Nachdem die Grube Elisabeth II im Jahr 1912 eröffnet wurde, transportierte man die Kohle mittels einer Kettenbahn zu einen Rohkohleverladebunker, welcher im Jahr 1917 gebaut wurde.

Das Betriebsgeschehen des Bunkers endete 1935, 1997 wurde er abgebrochen.

Zu den Betriebsanlagen des Braunkohlenwerkes an der Werkstraße gehörten unter anderem eine Hauptwerkstatt, welche 1993 geschlossen wurde, die Zentralküche mit großem Speisesaal (wurde auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt) ein Sanitätsstützpunkt mit Arztpraxis, eine Lebensmittelverkaufsstelle sowie ein Gebäude der Landkraftwerke Kulkwitz (Umspannwerk und Beamtenhaus). 

Im Zuge der Bodenreform wurden Anfang der 50er Jahre vier Neubauerngehöfte im Bereich Wünscher Landstraße/Werkstraße gebaut. 

1968 errichteten die VEB Chemische Werke Buna an diesem Verkehrsweg die Haupt-abteilung Mücheln, später Betriebsdirektion „Rationalisierung“.

1992 wurde dieser Betriebsteil privatisiert. Von 1992 bis 2021 war an diesem Standort unter anderem das Unternehmen „Reschka Reaktor- und Anlagenbau“ gewerblich aktiv.

Mit dem „Aus“ der Kohleförderung im Geiseltal im Jahr 1993 wurden die Betriebsanlagen des ehemaligen Braunkohlenwerkes nach und nach zurückgebaut. Soziale Einrichtungen wurden privatisiert und in der Folge saniert und umgebaut. Mit der Zeit veränderte sich das Straßenbild.
Heute führt die Werkstraße von der Wünscher Landstraße kommend zur Strandallee. 
Von hier aus erreicht man den Badestrand, den Campingplatz am Geiseltalsee sowie die Halbinsel.

Auf der ehemaligen Freifläche vor der Einmündung zur Lauchstädter Straße wurden moderne Einfamilienhäuser gebaut. 
Die Nähe zum Geiseltalsee macht diese Wohnlage attraktiv. 

Quellen: Stadtarchiv, Zeitzeugen